Von kurzsichtigen Krabben zu Ballerinen in Rüstung

Auf einer spärlich bewohnten, idyllischen Insel in der Nähe der norwegischen Kleinstadt Bodø befindet sich eine Gruppe seltsamer hölzerner Kabinen, in denen jeweils eine Künstlerin arbeitet. Gegen Ende des Sommers hatte ich das Glück und die Gelegenheit, zusammen mit zwei weiteren Kolleg*innen aus der Animationsbranche für drei Wochen in eine dieser Kabinen einzuziehen, um an meinem persönlichen Filmprojekt zu arbeiten.

Die Menschen, die ich während meiner Zeit im Arctic Hideaway kennengelernt habe, waren genauso inspirierend wie die einzigartige Umgebung. Da war zum Beispiel Trond, ein norwegischer Künstler, der mir viel über die norwegische Kultur und Geschichte erzählt hat, oder Misha, eine rumänische Metallbildhauerin, deren elegante und tiefgründige Werke mich genauso beeindruckt haben wie ihre Persönlichkeit.

In meiner Arbeit suche ich nach dem Absurden und dem Überschreiten von Grenzen. The Arctic Hideaway bot mir einen abgelegenen und inspirierend schönen Arbeitsplatz, der jedoch nicht an Vielfalt und skurrilen Interaktionen und Situationen mangelte. Es treffen sich verschiedenste Personen an einem von der Welt abgeschiedenen Ort, wo sie sich gemeinsam auf ihre Arbeit und das Zusammenleben konzentrieren.

Das Arctic Hideaway ist eine Residenz, die von der grenzenlosen Leidenschaft der Besitzer und Helfer sowie von uns, den Kunstschaffenden, belebt wird. In Zusammenarbeit mit der HSLU Design und Kunst ermöglichte uns das Arctic Hideaway, unsere Kreativität an diesen Ort zu bringen und in den naturnahen, wilden und dennoch stilvollen und harmonischen Alltag auf der Insel in Fleinvær einzutauchen und uns von ihm inspirieren zu lassen. Jetzt bin ich zurück in der Schweiz und teile meine Eindrücke begeistert mit allen, die zuhören möchten. Ich hoffe, dass ich auch andere ermutigen kann, eine dieser hölzernen Kabinen für eine Weile ihr Zuhause zu nennen.

Technorama-Spot

 

Kampagne Brainfood

Anstelle des Interdisziplinären Moduls – kurz IDA-Modul – kann man auch ein Praktikum machen!

So haben Luzia Schifferle, Tobias Speiser, Simon Ott und Markus Graf, allesamt im fünften Semester BA Animation, auf das IDA Modul verzichtet, um im Team einen 30-sekündigen Trailer für das Technorama Winterthur zu realisieren. Die Musik hat David Eliah Bangerter von der ZHdK komponiert. Sie gingen von der Kampagne Brainfood von Technorma aus (Wie ihr anhand ihres Plakates sehen könnt).

Animatic

 

Es ist bereits die dritte Produktion nach „Zeus“ (2014) und „Plump“ (2015), die im BA Animation in Kooperation
mit dem Technorama Winterthur entstanden ist.

–Leoni Dietrich–

 

Ramon und Pixar

 

Wie die meisten von uns Animationsstudenten und Dozenten bereits wissen, ist Ramon Arango momentan im Praktikum bei Pixar. Er hat dieses Jahr den Bachelor Animation in Luzern abgeschlossen. Zusammen mit Haidi Marburger und Nina Hoffmann kreierte er den Abschlussfilm “Proxy”. Mitte Juni verabschiedete sich Ramon von uns für sein dreimonatiges Praktikum.

Ich habe ihn um einen Zwischenbericht gebeten, da viele gespannt sind, was im Westen so vor sich geht. Und freundlicherweise bekam ich auch sogleich eine Antwort. Lest es doch gleich selbst!

Dank dir Ramon, wir vermissen dich alle, lass dich wieder mal in der HSLU blicken.

– Leoni Dietrich –

 

Ramon Arango – Internship Report

Ich arbeite seit 1.5 Monaten im Characters Department bei Pixar. Das Studio befindet sich im Osten von San Francisco in Emeryville. So wie in San Fran ist es auch dort meistens kühl und bewölkt. Lange Hosen und ein Pulli sind zumindest am Morgen und Abend Dresscode. Stefan Schumacher hat’s ziemlich auf den Punkt gebracht mit “Emeryville ist tote Hose”, darum spaziere ich an den meisten Wochenenden in San Francisco herum. Diese Stadt gefällt mir super mit den vielen Hügeln, Donuts und dem unglaublich vielfältigen Mix an Kulturen aus aller Welt. They call it a ‘melting pot’.

Bei Pixar ist Lou Hamou-Lhadj mein Mentor. Er ist etwas ernst aber langsam taut er auf. Mit ihm habe ich am ‘Untitled Fantasyfilm’ das Art Department unterstützt indem wir die 2D Character Designs ins 3D umsetzten (pro Char ca. 2 – 4 Tage ZBrush Sketch-sculpting). Erstaunlicherweise ist das eins der ersten Projekte wo ZBrush verwendet wird. Daraus entstand ein LineUp mit etwa 12 Characters von denen ich 5 machen durfte, um dem Director eine Idee zu geben, wie der Film in 3D aussehen könnte. Nach einer Weile gab es aber nicht mehr viel zu tun, da John Lasseter “dreingefunkt” hat und der Director nicht mehr ganz sicher war, wie die Designs sich weiterentwickeln würden. Das heisst, ich wurde mit weniger spannenden Sachen beschäftigt.
Bei diesem Film gab es auch noch nichts ready zum riggen, also wurde ich letzte Woche zu Toy Story 4 transferiert. Hier modelliere ich im Moment einen secondary character in maya (mit ordentlicher Topologie) bis er ready for shading und rigging ist, und wenn dann die Zeit noch reicht, darf ich noch einen background character riggen.

Es war super spannend zu sehen und zu hören, wie die Designer einen Film in der Anfangsphase entwickeln, wie sie kommunizieren und kollaborieren. Bei TS4 ist die Produktion schon im Gang, darum arbeite ich mehr selbständig in meinem cubicle. Ich arbeite auch eng mit einem Designer zusammen und mit stetigem ‘back and forth’ wird das Model auch immer besser.

Ansonsten chille ich mit anderen Interns und fresse Cereals von der Cereal Bar. Life is good.

Gruss

Ramon

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