Natalia Mirzoyan zu Gast
Auf dem Weg zum Filmfestival in Annecy macht die erfolgreiche russische Direktorin und Produzentin Natalia Mirzoyan halt bei uns im Römerkino.
Zum Thema directing in animation wird sie einen Vortrag halten, mit im Gepäck zwei ihrer äusserst liebevoll gestalteten Filme. Die neuste Produktion, Chinti, die bereits beim Open Russian Festival of Animated Film einen Preis gewann, wurde ausschliesslich mit farbigen Teeblättern gemacht und erzählt wie eine Ameise den Taj Mahal baut.
Das hört sich absolut faszinierend an, deshalb gleich dick anstreichen:
Donnerstag, 31. Mai um 17:00 im Römerkino.
Grand Prize für Bon Voyage
Felicitaciones por Fabio Friedli!
Der erfolgreiche Schulabgänger gewinnt mit Bon Voyage den grossen Preis beim Madimation in Madrid.
Das Festival mit dem lustigen Namen widmet sich hauptsächlich Studentenfilme und fand dieses Jahr zum ersten Mal statt.
Von der Idee zum fertigen Film
Das Kornhaus Rorschach zeigt an den ersten drei Wochenenden im Juni die zwei Animationsfilme Little Eden von Nino Christen und Miramare von Michaela Müller.
Neben den Filmvorführungen wird auch ein Einblick in den Entstehungsprozess geboten, eröffnet wird die Ausstellung von Otto Alder. An der Matinée vom Sonntag 10. Juni, spielt der Komponist Pierre Funck live den Soundtrack zu Little Eden. Der Abschlussfilm von Nino Christen wurde mit schwarzem Ölfarbstift auf Papier gemalt. Miramare wurde nicht an der Schule produziert, hat jedoch den letzten Schweizer Filmpreis gewonnen und wurde mit über 5000 Bildern chronologisch auf einer Glasplatte gemalt.
Animation – von der Idee zum fertigen Film
Kornhaus Rorschach, 2. – 17. Juni, jeweils Samstags und Sonntags, 11:00 – 18:30, Eintritt frei
Praktikum in Südkorea
Jenay Vogel, BA-Studentin Animation 2D, mailt am 8. 5. 2012 aus Südkorea: “Ich bin jetzt knapp einen Monat in Südkorea bei Electric Circus. Sie haben mich gut aufgenommen und betreuen mich sehr gut. In der ersten Woche, einer Art kleiner Testwoche habe ich von Fotos und Artworks abzeichnen müssen, danach musste ich einen Walkcycle zeichnen, den ich dann 4-5 Mal wiederholen musste bis es für die Animatoren hier akzeptabel aussah. Das Nachkorrigieren von Fehlern hat mir sehr geholfen, vor allem das Beibehalten von Größen und Volumen…
Am Ende habe ich den Walkcycle gecleant und dann meinte die Key Animatorin zu mir: „deine Zeichnungen sind nicht gut, du musst jetzt Anatomie üben.“ Bin jetzt seit letzter Woche mit Hände zeichnen dran, es ist recht schwierig und frustrierend, weil ich sehr genau sein muss. Man stellt sich dann die Frage , was man die letzten Jahre zeichnerisch überhaupt gemacht hat. Man merkt wirklich man hat keine Ahnung. Das ist aber in Ordnung, weil man sich um neue Dinge bewusst wird, wie sieht das (z.B Auto, Mixer usw.) jetzt wirklich aus?! …
Ansonsten, sind im Trickfilmstudio alle sehr nett, langsam gewöhnen sie sich an mich. Auch mit den Kommunikationsproblemen (nicht alle können Englisch) kann man sich mit Zeichnungen und Beispielen am Computern verständigen. Ich werde auch sehr gut mit Essen versorgt…”
Auf den Punkt gebracht
Die Sonne hat kräftig geschienen, die Köpfe und Projektoren liefen heiss, Bier und Glace haben gekühlt, Füdlis wurden wund-gesessen, mit den Neuseeländer vom Stand nebenan geplaudert, Käsespätzle probiert, neue Software bestaunt, über das Diskutieren philosophiert, an endlosen Schlangen angestanden, im Dunkeln applaudiert, vom Karussell geschrien, Jürgen lachte und Justine hat es am Ende im Bus nach Hause auf den Punkt gebracht: Ach, ein ganzes Jahr warten..
Lange Kurzfilmnacht
Die Katze machte am Freitag einen Sprung nach Luzern, im Sack die zehnte Ausgabe der Kurzfilmnacht.
Obwohl ich mir YouTube Filme generell auf dem Laptop ansehe und die Qualität auch auf grosser Leinwand bekanntermassen nicht besser wird, war der Block Upload Cinema ein witziger und unterhaltsamer Einstieg, der mich über die Kreativität der Musiker staunen liess. Erwartungsvoll und gut gelaunt, machte ich es mir im orangen Sessel bequem und staunte über Japaner, die Jagd auf köstliches Eselfleisch machen und urchige Baggerfahrer, Cervelat und Senf. Ein schmackhaftes Programm, gewürzt mit knackigen Monstern aus dem All und einem aufgemotzten Georges Méliès. Mit dabei Fabio Friedli‘s Bon Voyage und Yuri von Immanuel Wagner. Dennoch, der bittere Nachgeschmack in Gestalt technischer Probleme führte zu längerem Zeit- Totschlagen und zur überraschten Feststellung des Programmleiters am Schluss, doch noch (fast) alle Filme gezeigt zu haben. Katze, miaue das nächste Mal ruhig lauter.
About
Der in Estland und der Schweiz enstandene Animationsfilm Not About Us von Michael Frei wurde am diesjährigen AniFest im tschechischen Teplice geehrt.
Wieder einmal ein Grund, sich für ein Austauschsemester zu entscheiden.
Tanzspuren und gnadenlose Odysee
Mit der Begründung ‘Für die perfekte Animationstechnik. Danke für den bildschönen Tango.’ gewinnt La vuelta von Marius Portmann einen Spezialpreis an den Schweizer Jugendfilmtagen in Zürich.
Mit dem Publikumspreis ebenfalls erfolgreich, Bon Voyage von Fabio Friedli, den ich strahlend auf dem Flur antreffe. Er freue sich sehr über das lang anhaltende Interesse und werde seinen Film weiter an Festivals einreichen. Gerade hat er das Dossier für den nächsten Film eingereicht, einen Realfilm.
Guten Erfolg und Gratulation.
Zukunftsgespräch
“Ich bin hier, weil ich ein leidenschaftlicher Animator bin.”
Ich treffe mich mit François Chalet zum Gespräch. Die Kisten stapeln sich im Büro, unzählige Kabelrollen verstricken sich um die Wette. Ein Zeichen von Chaos? Keinesfalls, der neue Abteilungsleiter erläutert mir klar seine Zukunftspläne.
Wo es denn Verbesserungspotential gäbe? “Es ist wichtig, dass man forscht und dass man neue Wege sucht, wohin man Trickfilme bringen kann. Wie könnte man die Stadt als Produktionsfläche benutzen, wie kann man ins Kunstgewerbe gehen, wie kann man mit dem Theater zusammen arbeiten. Also wie kann man neue Orte finden, wo die Animation hingehen könnte.”
Das hört sich nach einer spannenden und rosigen Zukunft an, aber wie sieht es denn aus mit Geld verdienen und trotzdem die eigenen Ideen verwirklichen, will ich wissen. “Mein Anspruch ist es, dass ihr Studenten auch eine Persönlichkeit entwickelt, eine Haltung vis-à-vis der Animation und dass ihr das natürlich in die Werbung einbringt. Der Markt hat gewisse Vorgaben und ich möchte das mit euch trainieren. Wie könnt ihr schneller arbeiten, wie könnt irgendwo durch auch effizienter sein und den Markt bedienen und trotzdem euch selber bleiben.”
Abgesehen von der Leidenschaft, was können wir in Hinblick auf die rosige Zukunft noch von dir erwarten? “Ihr könnt von mir erwarten, dass ich meine ganze Erfahrung, die ich in den letzten 15 Jahren gesammelt habe, mit einbringe. Mir ist wichtig, dass ihr, wenn ihr abschliesst, einen Job habt, dass ihr die Möglichkeit habt, zu arbeiten. Das ist meine Verantwortung, die ich wahrnehmen will. Ich glaube wenn man die Leidenschaft hat, wenn man dran bleibt, dann schafft man es, da bin ich überzeugt davon.”
Keine Frage, einer erfolgreichen Zukunft steht nicht mehr viel im Weg. Für das Erste freue ich mich auf einen spannenden Beitrag von François Chalet an der FMX: Reduced and Extended Animation.
François Chalet @ FMX 2012: Reduced and Extended Animation
François Chalet is working on the extension of animation. He shows new territories of animation in contemporary dance, installation work, visual music and new media. He moreover demonstrates how reduction is a pertinent strategy independant from style and zeitgeist.
Friday, May 11, Raum Reutlingen, 09:30 – 10:30