Philip Hunt vom Studio a.k.a. in London war im Februar bei der Abteilung Animation in Luzern zu Gast. Philip Hunt ist Regisseur von sehr erfolgreichen Animations-Kurzfilmen, wie auch Regisseur von animierten Werbe- und Corporatefilmen. Er erzählte über den Verlauf eines Auftragsfilmes und zeigte an seinem Vortrag zahlreiche Beispiele von fertigen Filmen wie auch vom nie fertig realisierten Ideen und Vorschlägen, welche er in den letzten Jahren im Team zusammen mit den Kunden entwickelte und realisierte. Auch über die Ideenentwicklung und Zusammenarbeit mit dem Knuten konnte er viel berichten und hatte interessante Beispiele, welche er zeigte.
Die Studierenden im Abschlussjahr der Animation konnten aber noch mehr profitieren: Er schaute sich jedes Abschlussprojekt einzeln mit ihnen an und besprach es mit den Studierenden.
Foley Artist Dieter Hebben zu Gast
“Wer weiss eigentlich, was ein Foley Artist tut…”; Das war die Eingangsfrage der Präsentation des Geräuschemachers Dieter Hebben aus Köln. Ich fand, nicht alle Anwesenden hatten eine klare Idee des Berufes eines Foley Artists. Schon deswegen, war es sinnvoll, diesen Vortrag zu besuchen aber auch, weil es faszinierend ist, wie sich jemand ein so seltener Beruf fast selber erlernt und auch davon leben kann. Denn für einen Foley Artist gibt es keine Ausbildung. Man sucht sich einen gewillten Lehrmeister und – bei genügend Wissen, versucht man dann Aufträge als Selbstständiger zu finden. Der Foleyartist baut sich sein Repertoire während der Ausbildung auf und erweitert seine Fähigkeiten und Geräusche-gegenstände ständig. Es ist eine Kunst, die viel Feingefühl und stetige Präsenz abverlangt. Für die Arbeit des Foley Artists, also dem Vertonen von Filmen und Theaterstücken, braucht es ein enormes Spektrum an Ideen, um die Geräusche von einem Film zu imitieren. Zur Verfügung steht ihm oft nur ein Raum mit Gegenständen.
Dieter Hebben hielt letzten Freitag an der Hochschule Luzern, D&K, Animation, eine Präsentation ab über seinen faszinierenden Beruf.Im April wird er die Töne für die Abschlussprojekte der Animation aufnehmen und somit erneut bei uns in Luzern zu Gast sein. Er arbeitet seit vielen Jahr mit unserem Sounddesigner Thomas Gassmann zusammen.
Animafestival in Brüssel 13.-22.2.2015
Für den visuellen Auftritt des diesjährigen Animafestival in Brüssel war unser Dozent für expanded Animation François Chalet verantwortlich. Unter dem Stichwort “Regenschirm-Figuren” gestaltete er die Kommunikationsmittel wie auch die Lokalität des wichtigen Animationsfilmfestivals in Belgien.
Making Faces. Workshop mit Chris Landreth
Vier Tage arbeitete Oscar ™ Gewinner Chris Landreth mit unseren Studierenden an der Gesichtsanimation.
Sein immenses Wissen über die Gesichtsanatomie sowie sämtliche Nuancen von Emotion und Mimik lässt uns manchmal selbst das Gesicht herunterfallen. Mit fertig geriggten Gesichtern konnten sich unsere Studierenden ohne besondere Vorkenntnisse in Maya ganz auf die Thematik der Animation konzentrieren. Wir lernten einen Meister der Didaktik kennen und wollen ihn nun jedes Jahr einladen.
Protest gegen BAK-Entscheid
Ende November wurden unsere Studienrichtungsleiter vom Bundesamt für Kultur darüber informiert, dass ab sofort die an Schweizer Kunsthochschulen produzierten Filme nicht mehr für den Schweizer Filmpreis eingereicht werden dürfen, zugelassen seien nur noch “unabhängig” produzierte Filme.
_Zu Weihnachten kamen dann die schriftlichen Mitteilungen, dass die bereits angemeldeten Werke ausgeschlossen seien.
_Der willkürliche Ausschluss von Filmen, die an Hochschulen produziert wurden, ist für uns nicht nachvollziehbar und diskriminiert die erfolgreichen Studienabsolventinnen und Absolventen, welche am Start ihrer Laufbahn stehen.
_Wir halten fest, dass die nicht mehr zugelassenen Werke unabhängige Filme sind. Sie sind inhaltlich und formal frei und Ausdruck einer individuellen und professionellen Autorenschaft.
_Es ist völlig absurd, dass Joana Lochers Film „Oh Wal“ letztes Jahr am FANTOCHE den Preis für den besten Schweizer Animationsfilm gewinnt, aber nach dem neuen Reglement nicht für den Schweizer Filmpreis zugelassen ist.
_Wir wollen und können nicht akzeptieren, dass Werke, die in voller künstlerischer Freiheit entstanden sind, per Verwaltungsakt vom bedeutendsten Qualitätswettbewerb für den
Schweizer Film ausgeschlossen werden.
_ Durch diesen Entscheid wird uns Filmstudierenden und Absolventen nicht nur eine wichtige Plattform entzogen, der Schweizer Filmpreis entwertet sich dadurch selber, besonders wenn in den Kategorien Kurzfilm und Animationsfilm nicht mehr die besten, zum Teil an internationalen Festivals äusserst erfolgreichen Filme, nominiert werden können, sondern nur noch die paar wenigen, die von den eingabeberechtigten Produzenten hergerstellt werden. Da weltweit ein grosser Teil der interessantesten Kurz- und Animationsfilme an Film- und Kunsthochschulen entsteht, machen diese beiden Kategorien keinen Sinn mehr.
_ Die Filmstudierenden und Absolventen sind ein aktiver Teil der Schweizer Filmszene und suchen in dieser Sache das konstruktive Gespräch mit dem BAK, der Schweizer Filmakademie und der gesamten Branche. Wir hoffen auf euren Weitblick und eure Vernunft, denn wir sind eure Zukunft.
_ Wir fordern die Aufhebung dieses diskriminierenden Ausschlusses.
Studierende am Animationsworkshop in Moskau
Moskau auf Trickfilmisch
6 Tage Moskau, 3 Tage Zeitungsfabrik, 15 internationale Animationsstudenten, davon 2 Schweizer (das sind wir, Silvan Zweifel und Frederic Siegel. Hallo.), ein paar betrunkene russische Trickfilmer, 1 U-Bahnstation mit 1000 Ausgängen und Putin.
Dank Otto Alder verbrachten wir knapp eine Woche in Moskau, als Teil eines Workshops im Rahmen des „Multfest“-Animationsfilmfestivals. All Inclusive.
Da waren wir also, in der Stadt der einsamen Hüslihocker, der nichtvorhandenen Schiebetüren und der 24-Stunden-Blumenshops. Für 6 Tage waren wir kleine, unbedeutende Blutkörperchen im Kreislauf des Molochs namens Moskau. Bereits bei der Ankunft wurden wir ungeduldig und mit Namensschild erwartet und mit bereits besorgten Tickets ins Innere der Stadt verfrachtet. Natalya, unser persönliches GPS, führte uns zielgenau zu einem riesigen Eisentor mit Schweizer Flagge. Der Schweizer Botschafter in Russland stellte uns freundlicherweise sein Gästehaus, mit gefülltem Kühlschrank, kalten Duschen und eigenem Diktatorenbürotisch zur Verfügung. Wir sagten Danke.
Nach kurzer Verschnaufpause ging es direkt weiter zur Eröffnungsfeier des Workshops, die in einem abgelegenen Kino stattfand. Wie so oft in den darauf folgenden Tagen, versuchten wir keuchend mit Natalya im Moskauer Untergrund Schritt zu halten. Im Kino angekommen, wurden wir mit Snacks und Essensgeld begrüsst. Nach einer sehr kurzen Willkommensrede wurden wir bereits in die voreingeteilten Gruppen gelotst. Zusammen mit Animatoren aus Russland, Norwegen, Israel, Polen, Moldavien und Estland mussten wir schon an diesem ersten Abend Ideen für einen 90-sekündigen Kurzfilm sammeln, der die Geschichte hinter einem berühmten Bild eines berühmten russischen Malers erzählen sollte. Jeder Gruppe wurde ein sogenannter Master zugeteilt, der die ganze Produktion leitete. Die meisten dieser Master waren schon bei unserer Ankunft angeheitert und beschwerten sich während unseren Diskussionen lautstark über den mangelnden Vodka- und Weinkonsum. Der Abend klang dann aber wirklich noch mit reichlich Alkohol (vor allem Jorsch; Bier mit Vodka) in einer Szenebeiz aus.
Dann gings los; vor uns lagen drei Tage voller spontaner Animationen und angeregten Kauderwelsch-Diskussionen. Das ganze fand in einer gigantischen Zeitungsfabrik statt, in der nebst unserem Animationsstudio auch berauchte Nichtraucherzonen, eine Kantine (die das Wort Kantine nicht verdient hat) und Katzen zuhause waren.
Die folgenden drei Tage, zusammengepfercht im kleinen Studio, waren äusserst intensiv und ein wundersames Erlebnis. Unterschiedliche künstlerische Ansichten, gebrochenes Englisch als unterhaltsame Sprachbarriere und vielerlei einzigartige Charaktere führten zu einer Reihe ebenso vielfältiger Filme, die an der Schlussfeier des Festivals einem überraschend grossen Publikum präsentiert wurden. Der Abend führte uns danach in die bereits bekannte Szenenbeiz, in welcher wir lallend „Det äne am Bergli“ zum Besten gaben und mit Micky-Maus-Zwillingen tanzten. Voller Motivation folgten wir ein paar Russen, die uns schlussendlich nur in ein 24-Stunden-Diner führten, wo wir unsere letzte Mahlzeit vor dem Rückflug zu uns nahmen.
Schlussendlich reichten die wenigen Tage kaum aus, um alle Teilnehmer gleichermassen gut kennenzulernen. Ein paar Tage mehr und man hätte auch die Stadt noch mehr erleben und entschlüsseln können. Gleichsam war es ein absurdes und unvergessliches Erlebnis, dass uns noch lange im Kopf herumschwirren wird, wie ein guter Vodka.
So verliessen wir das geschlossene System Moskau wieder, angeführt durch Natalya, eines jener unermüdlichen Blutkörperchen, die täglich die Adern dieser Grossstadt mit Leben erfüllen.
Kathrin Hürlimann, Absolventin der Animation 2013 mit dem Film “Grandpère“, hat an der diesjährigen Zürcher Preisverleihung einen Förderpreis gewonnen.
The 2014 Asia Pacific Screen Awards ceremony will be held in Brisbane’s historic City Hall on Thursday 11 December at a glittering event, with nominees and industry luminaries in attendance.
The four-member APSA Youth, Animation, Documentary International Jury is chaired by Indian children’s book editor and festival consultant Nira Benegal. She is joined by Swiss international animation specialist and filmmaker Otto Alder, winner of this year’s Berlinale Golden Bear for Best Film, Chinese producer and director Vivian Qu, and Australian journalist and author Quentin Dempster, who currently chairs the documentary awards judging panel for Australia’s Walkley Foundation for Journalism.
DOK Leipzig 2014 – mit Otto Alder in der Jury
Liebe Freundinnen und Freunde von DOK Leipzig,
Neben dem vollgepackten Filmprogramm gilt es zahlreiche DOK Talks, Panels, Hommagen und natürlich auch unsere PINK elephants Party am Freitag zu besuchen. Karten gibt es übrigens direkt an der DOK Box und in der Moritzbastei.
Die Preisverleihung wirft ihre goldenen Schatten. Im Newsletter erfahren Sie welche Jurys über welche Preise entscheiden. Am Samstagabend berichten wir live über die Vergabe der Preise via Twitter.
Mein Kurzfilm TIMBER wird ab heute als Vorfilm von DEUX JOURS, UNE NUIT in zahlreichen Deutschschweizer Kinos gespielt,
unter anderem in Basel, Bern, Biel, Luzern und Zürich. Hier lässt sich sehen wann und wo.Der Film wurde bereits an vielen nationalen und internationalen Festivals gezeigt und hat mehrere Preise gewonnen. Es freut mich ausserordentlich, dass der Film nun auch im regulären Kino zu sehen ist.
Weitere Informationen sowie den Trailer zum Film gibt es auf der Homepage www.timber-film.ch.
Nicht verpassen und weiterempfehlen! Der Hauptfilm von den grossartigen Gebrüder Dardenne soll auch sehr gut sein :—)
Mit herzlichen Grüssen und bis bald
Nils
Pressestimmen
«The charming 2D short Timber by Nils Hedinger was another standout in Annecy,