Acting für die Abschlussfilme

 

Die Abschlussprojekte der Drittklässler sind in vollem Lauf, die Storyboards und Konzeptart bereits geschrieben und skizziert. Jetzt geht es ums Animieren! Im Juni müssen die Filme bereits fertig sein!

Nun da alle genau wissen, was wie sein soll, geht es um wichtige Details, die den Figuren Charakter verleihen. Dafür gibt es das Acting Modul, in welchem die Gruppen sich mit einer Schauspielerin oder Schauspieler treffen, mit ihm in einer bestimmten Zeitspanne die wichtigsten Shots durchgehen und diese dann mit Kameras filmisch festhalten.

Oben findet ihr ein paar Momentaufnahmen vom Schaffungsprozess (Projekarbeitstitel: Proxy und Beyond Orange) an den Arbeiten sowie  Fotografien in der Stimmung dieser Acting Sessions. Wir sind alle freudig gespannt auf die fertigen Abschlussfilme!

– Leoni Dietrich –

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Promotion Day für die 3BA

Dass nach dem Abschluss nicht einfach mit der Hochschule Luzern, Design & Kunst, BA Animation adieu gesagt ist, zeigt sich am Beginn des eigentlichen Festival-Lebens der Abschlussfilme erst nach der Entgegennahme der Diploma.

Damit die RegisseurInnen/DirektorInnen der diesjährigen 14 Abschlussprojekte nicht ganz im sommerlichen Regen stehen werden, veranstalten wir jedes Jahr für die Abschluss-Studierenden einen Promotion Day. Chantal Molleur (Verantwortliche Promotion BA Animation), Lea  Hunziker (künstlerische Assistenz, BA Animation), Veronica Lingg (Filmemacherin Ivan’s Need, 2015), Gerd Gockell (Dozent und Produzent), Oliver Aemisegger (Partner, Artdirector Frame eleven, Zürich) und Jürgen Haas (Studienleiter BA Animation) präsentierten in Inputs ihre Erfahrungen, Anforderungen und Verantwortlichkeiten.

Was macht die HSLU Promotion genau? Was muss ich als FilmemacherIn unternehmen, damit ein Film an Festivals läuft? Darf ich an x-welche Festivals den Film einsenden? Weshalb ist ein Youtube/Vimeo Upload meines Films total unklug? Was gilt es vorzubereiten, wenn ich an ein Festival eingeladen werde und vor Publikum/Produzenten/Medien mein Film präsentiere? Was macht eigentlich ein Produzent? Was bedeutet Tantieme? Was heisst Selbständigkeit genau? Gibt es Richtlöhne, wenn ja, wie sind diese definiert? Welche Skills dienen einer Anstellung bei einer Werbeagentur? Was bedeutet es, für die Werbung zu arbeiten? Was bedeutet Corporate? Broadcast Design? Was sind No Goes bei Bewerbungen?

Jürgen Haas Schluss-Plädoyer: Hört auf den Bauch, die Intuition ist wichtig!

Eine gute Abwechslung zum Abschluss-Run, die motiviert, im Sommer vorbereitet auf die Festival-Seasons zu sein.

Wir freuen uns auf zahlreiches Einsenden und genügend “Schnuuf” bei der Einsendetätigkeit ab Sommer. Gerüstet seid ihr nun… theoretisch

Lea Hunziker

Making Of TedX Basel von Valentine und Loïc


Interview mit Valentine und Loïc zu TedX Basel

Im dritten Semester der Animation erhielten die Studierenden den Auftrag einen Werbespot für Cartoon Network, TedX Basel oder das Technorama Winterthur zu erstellen. Üblicherweise werden diese Projekte in Gruppen von mindestens zwei Personen gemacht. In diesem Blogeintrag durfte ich Valentine und Loïc über ihre Arbeit zu TedX Basel interviewen:

V: Valentine
L: Loïc
Le: Leoni (Interviewerin)

Warum habt ihr euch für TedX entschieden?
V: Loïc hatte noch andere Ideen zu Cartoon Network, wir fanden aber TedX interessanter.

L: Cartoon Network war mir persönlich zu „cartoonig“, zu bunt. Puppentrick bringt diesen Stil am wenigsten rüber, obwohl es wiederum spannend gewesen wäre, etwas im Puppentrick zu machen, das für 2D oder 3D gedacht ist. Deshalb haben wir uns auch Überlegungen zu Cartoon Network gemacht, aber bei TedX gefiel uns, dass wir unserer Kreativität freien Lauf lassen konnten. Wir hatten auch schon eine gute Idee dazu. Uns gefällt die Organisation und wir denken, dass sie Sinnvolles leistet.

Wessen Idee war es und wie bist du darauf gekommen?
L: Anfangs kam die Idee von mir. Aber die Endidee haben wir zusammen ausgearbeitet. Valentin sass auch beim TedX Briefing neben mir. Da hatten wir auch schon diesen Einfall. Als der Herr von TedX fragte, was unsere ersten Ideen seien, haben wir diese auch gleich vorgestellt.

Le: Also eure Grundidee war es, mit einer Kamerafahrt durch die verschiedenen Welten zu fahren. Wie viele Welten hattet ihr geplant?

L: Zu Beginn waren es fünf bis sechs. Wir haben vier geschafft. Es wäre wohl besser gewesen, noch weniger zu planen. Ein wenig mehr Zeit würde dem Projekt insgesamt nicht schaden.

Wie hat die Zusammenarbeit funktioniert? (Wer machte was?)
V: Am Anfang haben beide von allem ein bisschen gemacht. Das war zeittechnisch keine gute Idee, da wir uns beide immer auf die gleiche Frage konzentrierten. Danach haben wir uns pro Welt aufgeteilt. Loic hat die ganze Technologie-Welt gemacht und ich die Natur-Welt.

L: Ein so grosses Projekt zu zweit ist tricky. Der Eine bearbeitet das, die Andere bearbeitet dies. Wenn jemand Hilfe benötigt, müsste die andere Person ihr Projekt unterbrechen und das geht nicht immer. Bei einem so aufwendigen Projekt wären drei Personen besser gewesen. So hätte man zu zweit an einem Problem arbeiten können und die dritte Person hätte etwas anderes machen können. Animiert haben wir zusammen, aber in der finalen Aufteilung, habe ich vor allem die Dinge hinter der Kamera gemacht, also Technik, Logistik, Set- und Puppenbau.

Was hat am meisten Spass gemacht?
L: Das Fertigsein.

V: Also für mich war es das Set aufzubauen. Das ist auch immer mein Lieblingsteil bei der Stopmotion-Animation. Normalerweise auch die Animation selber. Bei diesem Projekt jedoch war die Animation nicht so lustig, weil es sehr intensiv war. Es ist deshalb auch chaotisch geworden. Aber trotzdem sehr interessant.

Was fandet ihr am schwersten?
L: Der Zeitdruck und sehr viele neue Sachen auf einmal. Technik und Logistik waren anspruchsvoll. Wir konnten nie einfach beginnen. Wenn man jetzt zum Beispiel denkt, man macht einen Wald, dann muss man sich schon ein paar Fragen stellen: wie man das macht mit der Kamera und so. Bei diesem Projekt war das wirklich endlos. Wir haben etwas gemacht und dann hat das wieder nicht funktioniert und das wiederum hat das erste beeinflusst. Wie schnell machst du die Fahrt? Arbeitest du mit Green Screen oder ohne? Zwei Farben oder nur eine? Du kannst nie beginnen, wenn diese Fragen nicht geklärt sind. Also schiebst du alles auf, bis die Fragen geklärt sind und irgendwann musst du anfangen.

Gab es Probleme, wenn ja wie habt ihr diese gelöst?
L: Die Hauptfrage war: Wie machen wir den Vorhang? Wir wollten unbedingt, das die eine Welt noch im Bild ist, wenn man in die andere geht. Das war unser grösstes Problem. Das haben wir uns immer gefragt, aber irgendwann mussten wir halt anfangen. Die Lösung haben wir nicht rechtzeitig gefunden, obwohl es gegangen wäre. Wir mussten diese Entscheidung treffen. Jetzt sind die Übergänge nicht mehr so fliessend. Wir haben eine Lösung, dass wir das Licht auf den Vorhang bringen.

Le: Habt ihr Hilfe der Dozenten in Anspruch genommen?

V: Also für das Licht haben wir sehr viel Hilfe bekommen von Christine Munz. Und vor allem auch zum Storytelling.

L: Technisch war es halt kein klassischer Puppentrick. Irmgard und Floyk haben auch noch nie etwas mit einer andauernden Kamerafahrt gemacht. Dazu kommt noch, dass sie auch zu wenig in das Projekt involviert waren, um mit uns Lösungen auszuarbeiten. Aber bei der Technik hatten wir viel Unterstützung, alles Drum und Dran von der Schiene bis zum Licht bis zum Programm.

V: Wir hatten auch viele Probleme mit Motion Control. Da haben wir viele Tests gemacht, manchmal ist es gegangen und danach nicht mehr. Also mussten wir dann wieder eine neue Möglichkeit finden und das hat uns auch immer wieder Zeit gekostet.

L: Ja vor allem das Zeitmanagement und die vielen neuen Sachen, die geklärt werden mussten.

Seid ihr zufrieden mit eurer Arbeit?
V: Ja schon, also es gibt immer Dinge, die man verbessern könnte, aber mit der Animation, die wir in dieser Zeit gemacht haben, bin ich sehr zufrieden. Und das Endprodukt ist auch schön.

L: Ich glaube wir haben das Maximum herausgeholt. Ich bin sonst jemand, der sehr perfektionistisch veranlagt ist. Es gibt ein paar Kleinigkeiten, die nicht ganz perfekt sind, aber es ging einfach nicht anders. Man kann uns nicht den Vorwurf machen, dass wir nicht in unserer Macht stehende probiert hätten. Ich meine, man hätte noch einmal ein Animations-Durchlauf machen können oder, damit die Dinge nicht perfekt vor dem Vorhang sind, ein bisschen am Rand abspielen.

Was könnte man besser machen, wenn ihr es nochmals machen würdet?
L: Wenn man jetzt noch einmal so ein Projekt machen würde, könnte man wirklich einen Zeitplan aufstellen. Ich meine, wir hatten am Anfang einen Zeitplan, aber der war nach zwei Tagen weg. Aber grundsätzlich würde ich nichts daran ändern. Ich glaube es ist sogar gut, dass es nicht ganz perfekt wurde. Dann sieht man wirklich, wo die Probleme liegen können.

Was waren eure Feedbacks bis dahin? Schon was von TedX gehört?
V: Von TedX noch nichts, weil wir es noch nicht geschickt haben.

L: Aber die Zwischenfeedbacks waren immer gut. Ich denke, sie konnten sich auch wenig darunter vorstellen. Aber wir haben einen kurzen Animations-Test gezeigt, der kam gut an.

Was sind eure Pläne nach diesem Projekt?
V: Schlafen.

L: Tel Aviv – Studentenaustausch.

 

Vielen Dank an Valentine und Loïc!

– Leoni Dietrich –

 

(Bilder und Video von Loïc, Valentine und Leonie)

Animation Unplugged 2017 in Potsdam

Eine Woche an der Filmuniversität in Babelsberg

Sie ist die älteste und grösste Filmhochschule Deutschlands und seit 2014 die einzige im Universitätsrang (siehe Wikipedia). In dieser Woche hatten wir das Glück, mit einigen Bacholer- und Master- StudentInnen dieser Schule zusammen zu animieren. Im Endeffekt haben fast alle alleine gearbeitet, aber Teamarbeiten wären möglich gewesen (nächster Jahrgang: traut euch und macht was zusammen!). Aber nichtsdestotrotz haben wir die StudentInnen dieser Universität gut kennengelernt. Gemeinsam haben wir das Mensaessen für 2.50 Euro gegessen (2.50 Euro mit Dessert und vier Menus zur Auswahl zwei davon kosten sogar nur 1.60 Euro!!!!!!!!!!!!), das ist auch der Grund, warum ihr oben ein Foto von einer nicht so liebevoll zubereiteten Mahlzeit sehen könnt.

Von Montag bis Samstag hat der eigentliche Workshop stattgefunden, alle sind jedoch schon samstags angereist, um ihre Unterkünfte / Couchsurfbuddies kennenzulernen. Am Montag haben wir eine spezielle Methode von Ideenfindung kennengelernt und angewandt. Sie hat viel mit Schreiben zu tun, wer mehr wissen will, kann nächstes Jahr hingehen. Von Dienstag bis Freitag konnten wir animieren. Der Auftrag war: So schnell wie möglich fertig werden, damit die FilmmusikstudentInnen das Video vertonen können. Danach, wenn das Video fertig war, konnten wir uns entspannt zurücklehnen und die Premiere unserer Kurzfilme im riesigen Kinosaal auf uns zukommen lassen. Ach übrigens: Jürgen hat sich auch mal kurz blicken lassen am Freitag, er hat sogar gelächelt!

Noch nennenswert an diesem Workshop ist, dass die Dozenten offen für verschiedenste Techniken sind. Das heisst, sie tun alles, um zu ermöglichen, dass ihr euch austoben könnt. Wir konnten von traditioneller Animation bis hin zu TV Paint gehen (TV solltet ihr aber bereits beherrschen, sonst reicht die Zeit nicht). Unter den Filmen gab es auch Animation mit Sand und Öl auf Glas.

Zusammen mit allen Beteiligten der Filme (Animatoren, Filmmusiker, Dozenten und Interessenten) wurden die kurzen Filme zweimal im Kino geschaut bei Getränken und salzigen Snacks. Als alle Filme begutachtet wurden, war es schon sehr spät und die braven Schweizer gingen alle schlafen. Auch mal kurz hat sich Jürgen am Freitag blicken, er hat sogar gelächelt!

Der Workshop in Babelsberg ist wärmstenst zu empfehlen. Wir freuen uns bereits auf ein Wiedersehen mit den neu gefundenen Animationsbuddys am diesjährigen Annecy!

– Leoni Dietrich –

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Weihnachtsapéro

Frohes Festen

Es war wieder so weit, der jährliche Weihnachtsapéro hat am 15.12 statt gefunden. Da gab es alles was ein Animatorenherz begehrt: Essen, die süssesten Getränke die im Laden zu finden sind, das eine oder andere Glas Glühwein, eine Spielkonsole, ein Döggelikasten, die selbstgemachten Hüte der Master-Studenten, DJ Crick und Crick und Jürgen als Grillmeister.

Endlich erfuhren die Studenten auch, wer ihnen Schokolade an den Platz schmuggelte. Das Wichteln war wieder einmal klasse.

Das Fest dauerte bis in die Nacht und morgens wurde wieder alles blitzblank geputzt. Wie jedes Jahr war auch dieser Abend ein weihnachtlicher Früherfolg und hat die Ani-Studenten mehr zusammengeschweisst.

– Leoni Dietrich –

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Meet the Artist # 2: Tim Allen

Tim_Allen

Wer Creature Comforts (Aardman, 2003-), Corpse Bride (Tim Burton, 2005) oder Frankenweenie (Tim Burton, 2012) gesehen hat, traf indirekt bereits auf Tim Allen. Er animiert für Features und bleibt dabei bescheiden und sympathisch. Mit riesigem Koffer – etwa nicht mit Kleidung sondern mit allerlei Animationspuppen, Props und Armaturen, reiste Tim bei uns an und gab erst eine open lecture gefolgt von einem StopMotion Workshop. Und ganz nebenbei gab er noch ein Interview, das zu sehen sich sehr lohnt, Dank an Kilian, Owley und Silvain!

 

Erasmus Semester in Südkorea!

BERICHT FRÜHLINGSSEMESTER SEOUL, SÜDKOREA, ZAIDE KUTAY, 2.BA

안녕하세요! 잘 지냈어효? – Hallo, wie geht’s?

Ich bin jetzt seit gute einem Monat in Seoul, Südkorea und fühle mich mittlerweile recht wohl! Die Stadt ist riesig und obwohl asiatisch, doch recht westlich, sodass ich mitunter sogar vergesse, dass ich in Korea bin. Moderne Glasfassaden ragen neben 60er-Jahre Bauten in die Höhe, zerknautschte Häuschen schmiegen sich dicht an dicht in den Wohnvierteln zwischen den Industrie- und Wirtschaftszentren und irgendwo findet man einen buddhistischen Tempel oder ein Stadttor aus dem Mittelalter, gleich einer Insel, umgeben von Touristen-, Floh- und Strassenmärkten und brausendem Verkehr. Seoul ist eine Stadt, die unglaublich schnell gewachsen sein muss, das merkt man an jeder Ecke, neu und alt finden sich ohne viel Aufsehen zusammengemischt.

Unsere Partnerschule, die Korea National University of Arts ist etwa 30 Minuten vom Stadtzentrum entfernt. Sie liegt etwas erhöht; auf dem Gelände befinden sich die School of Film, TV & Multimedia, die School of Drama, School of Visual Arts, School of Korean Traditional Arts, diverse Ateliers, ein Studentenwohnheim und ein Park mit einer alten Grabstätte. In der Umgebung befinden sich weitere Universitäten und obwohl abseits des touristischen Trubels, gibt es viele nette und ausgesprochen gute Restaurants, die mit fantastischem Essen aufwarten können. Wir zwei von der Animation, Isabella und ich, sind zusammen mit Angelina, auch von der HSLU, aus K&V, in einem Zimmer im Studentenwohnheim einquartiert; trotz allem wir zu dritt in einem Zimmer hausen, ist die Stimmung gut. Insgesamt gibt es neun Austauschstudenten, davon vier Schweizer. Kommunikation im Allgemeinen gestaltet sich überraschenderweise sehr kompliziert – die Koreaner sprechen nicht gerne Englisch, viele können es nicht, viele haben Komplexe, als Ausländer ist man daher schnell isoliert. Ich bin froh, dass ich die Kurse zusammen mit Isabella besuche und wir somit immer zu zweit sind. Das soll aber gar nicht heissen, dass die Menschen hier unfreundlich sind, ganz im Gegenteil, sie sind ausgesprochen hilfsbereit und herzlich, wenn man sie etwas besser kennenlernt. Nachdem wir mit dem Animationsjahrgang essen und trinken gegangen sind, hat sich die Stimmung auch sofort entspannt. Vom Alkohol gelöste Zungen waren plötzlich des Englischen mächtig und wir konnten uns gut mit unseren Kommilitonen unterhalten. Das Kursprogramm verspricht interessant zu werden, die Auswahl unterscheidet sich leicht von der unseren; Isabella und ich, als 2d-Stundenten haben somit die Gelegenheit ergriffen und besuchen hier einen 3d- Einführungskurs – zum Glück sind Programm sowie die Tutorials auf Englisch..

Ich bin gespannt, was die nächsten drei Monate bereithalten werden – jetzt geht es erst einmal essen in Hongdae – Seouls hipstem Stadtteil, mit einer breiten Auswahl an Streetfood, Restaurants und natürlich einem pulsierenden Nachtleben.

내, 잘지냈어요! – Ja, mir geht es gut!

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Meet the Artist on the roof? Michaela Pavlatova lässt im Interview ihren Blick auf die Animationslandschaft schweifen

Michaela Pavlatova (*1961) war letzte Woche für uns ein doppelt wichtiger Gast: Die international bekannte Animatorin aus Prag gab einerseits in einer open lecture spannende Einblicke in ihr Schaffen und andererseits für unsere Abschluss-Studierenden wichtige Inputs für ihre Graduate Filme. Animations-Student Kilian Vilim traf Michaela auf dem Dach der Schule zum Interview: 


KILIAN: In deiner open lecture betonst du mehrmals, wie man Wege finden kann, während einem Projekt Zeit einzusparen. Kann durch dieses Einsparen der Zeit und schneller Produzieren nicht die Qualität der Animationsfilme leiden? Als Gegenbeispiel nenne ich z.B alte tschechischen Trickfilmproduktionen, die vergleichsweise recht aufwendig in der Produktion waren.

MICHAELA: Wenn man zurückschaut, ist Qualität und Zeit bezüglich einer Produktion, z.B. im Kommunismus etwas ganz anderes gewesen. Die Finanzierung vom Staat gegenüber gewissen kulturellen Projekten war teilweise sehr hoch. Das waren Beträge die man heute in Tschechien und auch anderen Ländern kaum erzielen kann, bis vielleicht in Kanada. Es ist also vielleicht auch viel mehr eine persönliche Entscheidung, dass das Budget begrenzt bleiben soll. Wie viel Zeit man also in ein Projekt investieren kann und will, bleibt jedem selber überlassen. Gewisse Abläufe zu beschleunigen oder zu optimieren, hat jedoch immer etwas Gutes.

KILIAN: Du sprichst davon das du selbst oft deinen Stil wechselst und mit diversen Designs experimentierst. Was würdest du neben dem Experimentieren des Stils und des Designs, uns Studierenden noch ans Herz legen?

MICHAELA: Was ich damit meinte ist, dass man es mit einem Stil natürlich sehr weit bringen kann. Nehmen wir als Beispiel Bill Plympton, der einen sehr charakteristischen Stil hat, einen Wiedererkennungswert, der sich durch all seine Werke zieht. So etwas kann funktionieren. Es ist aber auch spannend, sich nicht an einem Stil und einer Figur festzuhalten. Als Studierende solltet ihr euch hierbei nicht zu sehr hetzen, euch Zeit lassen. Probiert Dinge aus à la „slow cooking“. Sammelt Erfahrungen und lasst euch von den verschiedensten Medien inspirieren. Das Lernen hört nach den 3 Jahren Studium nicht auf, sondern geht immer weiter, sich immer an das Gleiche zu krallen wäre ja auch für einen selbst sehr langweilig.

KILIAN: Was hat dich dazu inspiriert Animationsfilme zu machen?

MICHAELA: Eigentlich komme ich ja aus der Illustration. Das bewegte Bild kam etwas später. Ich habe irgendwann einmal, eine Super 8 Kamera in die Hand gedrückt bekommen und dann meine ersten Erfahrungen gesammelt. Zu meiner Jugend gab es das Internet noch nicht, der Zugriff auf Filme war anders als heut zu Tage. Zugang zu Filmen hatten wir dann in Ausstellungen, Retrospektiven sowjetischer Kunstschaffenden, die in Kulturzentren ihre Werke ausstellten. Geprägt hat mich aber sicherlich Priit Pärn, ein estnischer Animator aus Tallinn. 

KILIAN: Was ist dein persönliches Ziel in deinem Leben, gibt es etwas Bestimmtes was du als Animatorin bzw. Filmemacherin noch erreichen willst?

MICHAELA: Es ist eigentlich sehr selbstsüchtig. Ich liebe das Animieren einfach! Am ganzen Prozess beteiligt zu sein, an einem Film zu arbeiten, das ist für mich eigentlich schon das grosse Glück. Es ist mir aber auch wichtig, dass meine Arbeiten dem Publikum zugänglich sind und meine Filme, meine Idee, lesbar sind. Mir gefallen Projekte die eine Botschaft haben, mehr als z.B bei meinem neuen Film „Tram“. Der Animationsfilm hat eben die Möglichkeit, in 5 Minuten eine „Message“ mitzuteilen. Aber eigentlich ist das Leben ja schon kompliziert genug, Ziele? Das Leben ist da, um gelebt zu werden!

KILIAN: Du sagtest du hast dich damals in das Programm „Flash“ verliebt. Könntest du dir nochmals vorstellen, ein analoges Projekt zu verwirklichen?

MICHAEL: Ehrlich gesagt nein. Das erste Programm, das man erlernt, in das verliebt man sich für gewöhnlich auch. Der Befehl „rückgängig“, ist einfach unbezahlbar und so wahnsinnig praktisch! (lacht).Wie ich schon sagte, ist mir auch die Botschaft sehr viel wichtiger als das Bild. Die Botschaft hat für mich Priorität, das Bild steht für die gestalterische Qualität, da bin ich flexibel.

Aber sicher ist das analoge Arbeiten sehr ästhetisch, ich liebe es zu skizzieren. Sowie bei den Skizzen für „Tram“, wenn man keine Angst hat Material zu verschwenden, haben die Zeichnungen eine Lockerheit, die in einem Programm verloren gehen, das ist natürlich etwas schade.

KILIAN: Du lehrst ja sowohl in Tschechien als auch in den Staaten. Unterscheiden sich die Studierenden in ihrer Arbeitsweise, ihrem Fokus, ihrer Motivation?

MICHAELA: Ja es gibt sicherlich Unterschiede. Dort wo ich in Amerika studiere, ist Animation meist ein Kurs, also kein reiner Animationsstudiengang wie z.B in Prag. Man spürt den Druck mehr in Amerika, davon nach dem Studium davon zu Leben, sich auf dem Arbeitsmarkt durchsetzen zu müssen. Da erlauben wir uns in Europa mehr Zeit, wir haben viel mehr die Möglichkeit unabhängig zu arbeiten. In Amerika sind sie technisch sehr schnell und Ziel orientiert. Daher ist es mir wichtig sie als Dozentin auch auf andere Gedanken zu bringen. Ihnen Alternativen aufzuzeigen, ihr visuelles Denken anzuregen. Das Leben ist sehr komplex und heutzutage auch so unübersichtlich. Ich möchte den Studierenden mitgeben, dass sie sich ihr Mosaik individuell zusammenstellen und sie sich die interessanten Fragmente aus dem Leben zusammensuchen.

KILIAN: Würdest du uns etwas von deinem aktuellen bzw. zukünftigen Projekt verraten?

MICHAELA: (Lacht). Das ist seltsam, ein neues Projekt ist wie frisch verliebt sein. Es ist leidenschaftlich, aber man mag noch nicht so gern darüber sprechen. Ich kann so viel verraten, dass es ein Animationsfilmfeature, über ein Buch sein wird. Es geht um eine tschechische Frau in Afghanistan. Das Buch basiert auf ihren Erfahrungen vor Ort, ihrer Heirat, ihrer Emanzipation und ihrer Absorption innerhalb der neuen Familie. Die Sicht einer Europäerin, auf ein für mich fremdes Land und dessen Kultur. Eigentlich war das Projekt für einen Realfilm vorgesehen, ich habe das Skript gelesen und wollte dieses Projekt unbedingt in Animation umsetzen. Ich schrieb dem Produzenten und jetzt darf ich daran arbeiten, es bleibt spannend! Ich werde hierfür auch einige Studierende aus Prag teilhaben lassen, damit sie dort ihre Erfahrungen sammeln können. Ich freue mich sehr darauf!

KILIAN: Vielen Dank für das spannende Gespräch!

Die Überwindung des Röstigrabens mit StopMotion

Der Himmel über La-Chaux-de-Fonds ist blau und die Zugfahrt dorthin idyllisch. Die Stadt zählt knappt 40’000 Einwohner und wirkt doch an diesem Freitag Nachmittag erstaunlich ruhig. An einem solchen Tag spazieren Dominique Birrer (derzeit im Masterstudiengang Animation) und ich zur Festivallocation eines neuen StopMotion-Festivals namens “Gésticulation” (gesticulation.ch)

Das Festivalzentrum befindet sich “au LAC”. Doch La-Chaux-de-Fonds hat keinen See: Le LAC, das ist das “Labor Autogéré de Création”, ein dreistöckiges, leicht heruntergekommenes Haus am Stadtrand. Das Erdgeschoss dient sowohl als Festivalzentrum als auch als Ausstellungsraum. Wie gebannt bleiben wir erst mal vor einem unglaublich schönen Set des bekannten Kurzfilms “Monsieur L’Assassin X” von Antonio Veiras & Lynn Devillaz stehen. Dann finden wir Nathan Jucker und sein Team.

Eine sympathischere und herzlichere Runde hätte man sich ausser auf dem Jakobsweg wohl kaum vorstellen können. Es stellt sich heraus, dass dieses Festival sich aus einer handvoll Freunden aus dem Labor Autogéré und der Filmschule HEAD heraus entwickelt hat. Zum Leben erweckt hat dieses Festival hauptsächlich Nathan, der seit 12 Jahren für Events organisatorisch tätig ist, und nun Lust hatte etwas Eigenes aufzubauen. “Ich mache gerne meine Passionen zum Beruf, denn das gibt ihnen Platz in meinem Leben und lässt mich sie neu entdecken und auch vertiefen.

So hat er auch seiner Leidenschaft StopMotion Form gegeben, die ihn seit seiner Kindheit durch “Pingu” und “Wallace and Gromit” begleiten. Aber nicht nur dadurch: “Meine Mutter hatte damals ein Marionettentheater in La-Chaux-de-Fonds gegründet, eine Technik die für mich sehr nahe am StopMotion ist, da sie ebenfalls toter Materie Leben einzuhauchen vermag.

Diese Faszination für die Magie der Animation, die mal auf feinfühliger Arbeit mit Kleinteilen basiert, mal aber auch grob und lustvoll direkt sein kann, ist auch in der Programmation spürbar. Kurzfilmprogrammblöcke dominieren die Nachmittagsvorführungen, abends werden Langspielklassiker wie Jan Svankmajer’s “Alice in Wonderland” oder modernere Filme wie “Fantastic Mr. Fox” gezeigt, aber auch Masterclasses werden geboten; zum Beispiel mit dem experimentellen Filmemacher Yannick Lecoeur, der einen humorvollen und spannenden Einblick in die Entstehund seines eigenen Legetrick-Langfilms präsentierte. Die Vorführungsräume befinden sich zwei Gehminuten vom LAC entfernt in einem zweistöckigen Gebäude namens “La Machine à Truc” (“die Dingsmaschine”).

Die Hochschule Luzern – Design & Kunst durfte sich einem sehr aufmerksamen und buntem Publikum zweimal mit einem Kurzfilmblock vorstellen. Das Feedback zum Programm war durchgehend positiv und auf Fragen von einzelnen Zuschauern konnte an der eigens eingerichteten Bar eingegangen werden. Dass die Hochschule an diesem Festival präsent sein durfte, war auch keine Selbstverständlichkeit. Viele Zuschauer – und auch viele Organisatoren – waren sich der Existenz eines Animationsstudiengangs in der Deutschschweiz gar nicht recht bewusst. Der Röstigraben existiert also auch in einer so überschaubaren Branche wie der Schweizer Animationsszene!

Die kleinen Säle und die Präsenz des Organisationsteams inmitten der Gäste führte zu einer sehr familiären Atmosphäre. Nathan und sein Team ziehen denn auch eine positive Bilanz auf die diesjährige Ausgabe.

Unser Team würde gerne weiterhin diese Begegnungszonen zwischen den Organisatoren, dem Publikum und den eingeladenen Gästen aufrechterhalten“, meint Nathan in einem späteren E-Mail. “Diese menschliche Ebene geht bei den meisten anderen Events komplett verloren.”

Was wünschen sich Nathan und sein Team also für eine allfällige zweite Ausgabe? “Die diesjährige Edition hat uns gezeigt, dass das Projekt realisierbar ist, und das motiviert uns auf jeden Fall in der Zukunft einen weiteren Event zu planen”, sinniert er. “Im grossen Ganzen hat unser Verein auf jeden Fall das Ziel, die Faszination des StopMotion Films aufzuzeigen und dem Publikum zugänglich zu machen. In unserer Region und vielleicht am Ende sogar in der ganzen Schweiz.”

Jane Mumford

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Masterclass Izabela Plucinzska

Izabela Plucinzska bildet zurzeit mit Paul Bush das Projektentwicklungsteam für unsere 3 Bachelors.

Am Mittwoch, 11. November gab sie eine Masterclass – eine wunderbare Gelegenheit, einen Blick durchs Schlüsselloch ihres reichen Werks zu gewinnen!

Ihre Filme, allesamt direkt in Plastilin animiert, sprühen vor Lebendigkeit: Mufflige Paare entdecken ihre in Verlorenheit geglaubte Erotik wieder; der teigige Plastilin eröffnet Izabela dabei humorvolle Szenarien, die einen schmunzeln lassen. Die Esterhazys hoppeln vergnügt durch Berlin und selbst der traurig anmutenden Vergesslichkeit einer Frau widerfährt eine ästhetische Bilderwelt, die biochemischen Prozessen auf abstrakte Weise angelehnt scheinen.

Beim Animieren mit Plastilin geschehen fast zwangsläufig Fehler. Das Material sei so weich und sensibel und vor allem unmittelbar. Fehler machen sei nicht schlimm! Sie lassen sogar Wege fürs Entstehen von Neuem zu.

Izabelas Tipps: Habt Freude an der Arbeit, tauscht euch aus! Holt euch Inspiration aus der Literatur, aus dem Theater! Und habt Mut, bekannte Leute anzufragen! Sie selbst hat für ihren damaligen Abschlussfilm eine renommierte polnische Band für die Musik gewonnen, was für ihre Arbeit ein durchaus tragendes Element war.

Liebe Izabela, Danke für deine wertvollen und sympathischen Inputs!

 

 

 

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Luzern in Winterthur doppelt erfolreich

Der Abschlussfilm Seemannsgarn von Jula Munz und Claudia Wirth hatan den Kurzfilmtagen Winterthur den Wettbewerb der Filmschulen gewonnen. Eine lobende Erwähnung erhielt der Beitrag Julian von Julia Furer der Studienrichtung Video. Ein perfekter Abend!